Spaß an Geschwindigkeit

Markus Schreiber, Acting Chief Photographer Austria, Germany and Switzerland bei der Nachrichtenagentur The Associated Press (AP), berichtet im Gespräch mit digit! über den Arbeitsalltag und die Kernkompetenzen seiner Branche.

Herr Schreiber, Sie sind Anfang der 1990er-Jahre als Autodidakt gestartet und haben für Stadtmagazine, Galerien und Musikbands fotografiert. Später waren Sie dann Fotograf bei der Bonner Rundschau. Wie kommt man von da zu einer Festanstellung bei AP?

Markus Schreiber: Ab Mitte der 90er habe ich parallel dazu als Freier für AP gearbeitet. Als dann der Regierungsumzug bevorstand, hat mich die AP-Redaktion gefragt, ob ich mit nach Berlin wechseln wollte. Ich wollte.

Warum glauben Sie, fiel die Wahl auf Sie?

MS: Ich denke, Sie wussten um mein Engagement, und auch die Tatsache, dass ich in Bonn schon nah dran war an der Bundespolitik, hat sicherlich geholfen.

Wo liegen Ihre inhaltlichen Schwerpunkte?

MS: Erst einmal sind alle Agenturfotografen Generalisten, sie können also theoretisch alle Bereiche abdecken. In der Praxis kristallisieren sich aber dann doch Themen heraus, auf die sich bestimmte Kollegen konzentrieren. Bei mir sind es vorrangig die Politik und größere Reportagen zu nicht tagesaktuellen Themen oder Features, zu einem gewissen Grad auch Sport.

Was sind das für Ereignisse, zu denen Sie fahren?

MS: Das reicht von klassischen Pressekonferenzen über Rote-Teppich-Termine bis hin zu großen internationalen Events. In der Vergangenheit habe ich beispielsweise das Weltwirtschaftsforum in Davos, verschiedene Nato- und G7-Gipfel, den Trump-Besuch in Paris oder die Wahlen in Polen sowie mehrere Olympische Spiele gecovert. Auch bei den Sommerspielen nächstes Jahr in Tokio werde ich dabei sein. Bis etwa 2005 habe ich auch aus Krisengebieten berichtet – vom Irankrieg, von den Erdbeben in der Türkei und in Pakistan oder von der zweiten Intifada in Israel und Gaza.

Noch einmal zurück zu den klassischen Presseterminen: Haben Sie als Agenturmitglied …


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