Regulierungen im Bereich KI
Oliver Marsh, Head of Tech Research bei der NGO AlgorithmWatch, über die Herausforderung, Algorithmen und KI zu regulieren.
digit: Herr Marsh, wie würden Sie die Arbeit von AlgorithmWatch in einem Satz beschreiben?
Oliver Marsh: Wir analysieren die Auswirkungen algorithmischer Entscheidungsfindungsprozesse auf Menschen und versuchen, gesellschaftlich negative Entwicklungen sichtbar zu machen und ihnen gegenzusteuern.
Welchen Herausforderungen sehen Sie sich konkret gegenüber?
OM: Ich arbeite seit 2013 zu dem Thema und stelle eine sinkende Bereitschaft der großen Unternehmen fest, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Mark Zuckerberg beispielsweise scheint kein Interesse mehr daran zu haben, gegen Desinformation vorzugehen. Hinzu kommt: Die Daten-Transparenz hat abgenommen, verlässliche Daten sind für unsere Arbeit aber essenziell. Das Analyse-Tool CrowdTangle, mit dem Journalisten und Forschende bis vor einiger Zeit kostenlos thematische Trends und den Einfluss bestimmter Interessensgruppen in den sozialen Netzwerken recherchieren konnten, wurde von Meta abgeschaltet. Früher konnten wir auch auf Twitter entsprechende Grunddaten kostenlos abrufen. Wenn wir das heute tun wollen, müssen wir viel Geld in die Hand nehmen.
Stichwort KI. Wie groß ist das Problem von Deepfakes und gefälschten Bildern aus Ihrer Sicht?
OM: Das ist fraglos ein Problem, vor allem, weil Bilder per KI sehr schnell generiert werden können. Ein echter Game-Changer ist das aus meiner Sicht aber nicht, denn erstens war mit Photoshop das meiste davon auch schon vorher möglich, wenn auch nicht in der Geschwindigkeit und Qualität, und zweitens …
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