Magnus Terhorst gewinnt Otto-Steinert-Preis
Für sein Projekt „Definition von Glück“ ist Magnus Terhorst mit dem diesjährigen Otto-Steinert-Preis (DGPh-Förderpreis) ausgezeichnet worden.
Terhorst, derzeit noch Student an der Fachhochschule Dortmund, überzeugte die Jury mit der fotografischen Umsetzung eines gesellschaftlich allgegenwärtigen und relevanten Themas, dem omnipräsenten Alkoholkonsum. Terhorst zeigt mit seinen Fotos – jedes nimmt einen anderen Aspekt des Themas auf – eine sehr direkte und nicht bewertende Sichtweise auf scheinbar alltägliche Situationen. Er zeigt und hinterfragt nicht nur den Alkoholkonsum an sich, sondern auch dessen Akzeptanz als Normalität. Terhorst erhält für die Fortführung und den Abschluss des Projekts ein Stipendium in Höhe von 5.000,00 €.
Die Jury setzte sich in diesem Jahr aus Christoph Bangert, Peter Bitzer, Bettina Flitner, Rafael Heygster (Preisträger 2019), Manfred Linke, Barbara Stauss (Gründungsmitglied und Bildredakteurin von mare) und Teona Gogichaishvili zusammen.
Neue Kooperationsformen
Mit dem 2. Preis würdigte die Jury die Einreichung der Fotografinnen Barbara Haas und Amelie Sachs, beide Fachhochschule Hannover. Das geplante Projekt „Women of Samaha“ ist „spannend, da in der Umsetzung neu“, so die Jury. Die beiden Fotografinnen, die zwei sehr unterschiedliche fotografische Positionen einnehmen, planen das Projekt mit der Partizipation durch die Bewohnerinnen des Frauendorfes El-Samaha im Süden Ägyptens. „Die Selbstbestimmung und Teilhabe der Frauen von El-Samaha stehen im Zentrum unserer partizipatorischen fotografischen Praxis“, so Haas und Sachs.
Der 3. Preis, ebenfalls eine Anerkennung der fotografischen Arbeit in Verbindung mit der Projektidee, geht an das fünfköpfige Fotografen-Kollektiv DOCKS Collective für die herausragende Qualität und die visuelle Stärke des Projektes „The Flood in Western Germany“. Besonders würdigen und unterstützen möchte die Jury, dass das Kollektiv die wichtige fotografische Arbeit an dem Thema fortsetzen wird, auch wenn die Zeit der spektakulären Fotos vorüber ist und die Katastrophe und ihre Folgen mehr und mehr aus dem Blick der Presse und der Öffentlichkeit geraten.
Der Otto-Steinert-Preis. DGPh-Förderpreis für Photographie, ist nach dem Fotografen und legendären Fotografieprofessor Otto Steinert (1915–1978) benannt, dessen Ausbildung an der Folkwangschule Essen ab Mitte der 60erJahre viele bekannte Fotojournalisten sowie künstlerische Fotografen hervorbrachte.
Erstmalig verliehen wurde der Preis 1979. Seit 2021 unter dem Namen Otto-Steinert-Preis. DPGh-Förderpreis für Photographie, will er engagierte Projekte fördern und Talente sichtbar machen. Mit dem Stipendium gefördert wird eine neu umzusetzende fotografische Arbeit, die innerhalb von zwei Jahren fertiggestellt werden muss. Zwei weitere Arbeiten erhalten eine Anerkennung. Zehn Einreichungen wurden in einer Shortlist vorab präsentiert.
Der Preis ist dotiert mit insgesamt 6.000 Euro (1. Preis: 5.000,00 € als Stipendium, 2. und 3. Preis je 500,00 € als Anerkennung).