Intelligente Werkzeuge

Software für die Bearbeitung von Portraitfotos setzt immer mehr auf KI-basierte Werkzeuge. Michael Marzcok hat sich einige angeschaut.

Vorher-Nachher-Ansicht ON1

Die Anbieter von Bildbearbeitungssoftware speziell für Portraitfotografen gehen unterschiedliche Wege, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen. Der bekannteste Vertreter spezialisierter Stand-alone-Software ist PortraitPro von Anthropics Technology, aktuell in der Version 24. PortraitPro bietet umfangreiche Möglichkeiten für die Bearbeitung von Gesichtsform, Hautretusche, digitalem Make-up, Haar- und Augenbearbeitung. Das Programm richtet sich an professionelle Portraitfotografen. Die Qualität und auch der Funktionsumfang sind entsprechend.

Ebenfalls für Profis mit Portraitstudio geht ON1 Portrait AI an den Start. Auch das ist eine Stand-alone-Software, die aber auch als Plug-in für verschiedene Bildbearbeitungsprogramme verwendet werden kann. Der Funktionsumfang ist immens, und die Ergebnisse sind, wenn man es nicht übertreibt, glaubwürdig und qualitativ hochwertig.

Photoshop und Lightroom sind von Haus aus Generalisten, arbeiten für die Bearbeitung von Portraits aber ebenfalls mit KI-gestützten Funktionen. Bei Photoshop ist der Bereich über den Menüpunkt „neurale Filter“ zu finden. Hier gibt es einige Funktionen, die den Umfang der Stand-alone-Varianten allerdings nicht erreichen. Auch sind die Ergebnisse schwierig zu steuern. Bei Lightroom ist das Bedienfeld für die Maskierung lokaler Bereiche erweitert worden. Mit einem Klick lassen sich Personen und Gesichter für eine selektive Anpassung maskieren. Zusammen mit selbst erstellten oder gekauften professionellen und spezialisierten Presets wird die Bearbeitung von Portraits deutlich einfacher und präziser.

Neben der Einbindung von Künstlicher Intelligenz ist die Verarbeitung von Bilddaten in der Cloud, also auf externen Computerservern, ein Trend. Diesen Weg geht Retouch4me mit einer ganzen Schar von Plug-ins für Photoshop. Diese sind jeweils auf eine Aufgabe spezialisiert, zum Beispiel, um Hautbereiche für die Bearbeitung zu maskieren, für die Entfernung von Hautunreinheiten oder die Bearbeitung der Augen. Zusammengefasst werden sie in einem Panel, auf welches dann in Photoshop zugegriffen wird.

Aus Göttingen kommt ein anderer Ansatz: Neurapix bietet Portraitfotografen die Cloud-Bearbeitung von Portraitfotos an. Spannend ist dabei die Art und Weise, wie die von Neurapix entwickelte KI dabei zu Werke geht. Sie wird trainiert, und zwar individuell mit Bildmaterial der Kunden. Eine gewisse Zahl von typisch bearbeiteten Bildern, solchen etwa mit einem ganz eigenen Stil, dient als Lehrmaterial. Je nach Neurapix Pordukt sind das entweder 500 oder 20 Bilder. Ebenfalls produktspezifisch …

 


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