Helden hautnah

Peter Schuffelen porträtiert den selbsterklärten Musiknerd Christoph Eisenmenger, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat.

Foto von Christoph Eisenmenger

Als Jugendlicher hatte Christoph Eisenmenger einen Traum: Er wollte die Rock- und Indie-Größen treffen, die als Postermotive in seinem Kinderzimmer hingen. Mit 16 fing er an, kleinere Acts zu fotografieren, nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Portraitfotografen. Eines Tages – Christoph war gerade dabei, sein Abi nachzumachen – erhielt er einen Anruf. Der Mann am Telefon fragte, ob er nicht die Rolling Stones fotografieren wolle. Christoph kam nicht gleich in den Sinn, dass es sich um eine der größten Rockbands aller Zeiten handeln könnte, er dachte vielmehr an das Rolling-Stone-Magazin und fragte zurück, um welche Band es sich denn handele. Nun, um die Rolling Stones, lautete die Antwort. Es dauerte ein wenig, bis das Missverständnis aufgeklärt war, Christoph freute sich wie verrückt, fuhr zum Konzert im Stadtpark Hamburg und fotografierte die Band. Andere Rockgrößen aus Kinderzimmerzeiten sollten folgen, darunter Noel Gallagher, Metallica, Kiss oder Lemmy Kilmister. Den Motörhead-Frontmann fotografierte er 2015 – während des letzten Konzerts vor dessen Tod.

Mit einigen Künstlerinnen und Künstlern, die er bis heute betreut, ist er hingegen groß geworden, unter anderem mit dem Pop-&-Rock-Songwriter Bosse oder mit Bands wie Madsen. Darüber hinaus gehören Joachim Witt, Max Giesinger, Peter Schilling und die Musikveranstalter ESK Events & Promotion sowie FKP Scorpio und Warner Music zu seinen Kunden. Auf Wunsch fertigt er auch Portraits von Musikern, Designern und anderen Kreativen an, die jene für Website, Social-Media-Auftritt und Marketingzwecke nutzen. Und seit vier Jahren ist der gelernte Fotograf auch als Videograf tätig.

Das Bewegtbild wird immer wichtiger

Sein aktuelles Portfolio ist ein Potpourri aus all diesen Bereichen. Seit mehr als zwölf Jahren ist Christoph im Auftrag von Bands, Artists und und Veranstaltern regelmäßig auf Festivals unterwegs, für das Label Warner Music produziert er als Content-Creator seit fünf Jahren regelmäßig Single-, Alben- und Social-Media-Kampagnen. „Dadurch habe ich wahnsinnig viel gelernt“, sagt der selbsterklärte Musiknerd. Mit Blick auf seine Künstlerportraits, die mit spiegellosen Vollformatkameras in Kombination mit Festbrennweiten entstehen, sagt Christoph: „Ich bin ein großer Fan davon, Menschen in ihrem persönlichen Umfeld zu fotografieren, teilweise ungestellt und mit einem bewusst imperfekten Touch. Wichtig dabei ist mir immer ein Augenkontakt, so kann ich eine echte Begegnung herstellen.“ Seinen nahbaren, weichen Look erzeugt er …

 


 

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