Fünfe gerade sein lassen

Stefan Steib hat Programme für die Perspektivkorrektur ausprobiert. Es geht unter anderem um die neue Version DxO ViewPoint.

Bearbeitetes Foto von Stefan Steib

Irgendwie ist es schon verlockend. Man hat nicht viel Zeit, um ein Stativ aufzustellen, oder es gibt keine Brennweite, die weit genug ist. Aber man braucht ein Foto für ein Tourismus-Projekt mit vielen Hundert Bildern von Innenräumen eines Hotels oder den Außenanlagen. Die Zeit drängt, der Betrieb darf so wenig wie möglich gestört werden, es sind viele Leute unterwegs, also versucht man, möglichst unauffällig zu arbeiten. In den Zimmern bleibt wenig Zeit, Möbel beiseitezuräumen, um bessere Standpunkte zu finden; manchmal sind Lampen im Weg, oder es ist tatsächlich kaum Platz vorhanden. Oder man ist in einer Industrieanlage, wo man sich keinesfalls auf einen Fahrweg stellen kann – aus Sicherheitsgründen. Auch hier muss eine bestimmte Leitung links oben oder ein wichtiges Detail im Vordergrund unbedingt mit aufs Bild, und trotzdem sollen die Proportionen so unverzerrt wie möglich bleiben.

Natürlich bedeutet das mehr Nachbearbeitungsaufwand, doch die hier vorgestellte neue Version DxO ViewPoint 5.2.1 will einem diese Aufgabe leichter machen – leichter als Photoshop, Lightroom oder Capture One, die Ähnliches versprechen. Wir werden sehen, ob dieses Versprechen gehalten wird. Das Beispielsfoto wurde mit einer Canon EOS M6 Mark II und einem Canon-EF-8–15-mm-Fisheye-Zoom aus der L-Serie mit 8 mm Brennweite aufgenommen.

Fisheye: 100 Grad Bildwinkel auf planparallel

Fangen wir mit der Option an, tatsächlich mithilfe eines Fisheyes einen Bildwinkel von bis zu 100 Grad oder mehr einzufangen und das Ganze nachträglich zu entzerren. Lightroom Classic 14.2 mit Camera Raw 17.2 bietet dafür eine Option, die für RAWs und JPEGs über die Auswahl eines Objektivprofils funktioniert, sofern man das passende Profil hat. Für generische sphärische Abbildungen geht das auch – solange man die manuellen Korrekturmöglichkeiten ausschöpft. In den letzten Jahren hat sich in Lightroom viel getan, etwa bei Skalierungs- und Positionierungswerkzeugen für die X- und Y-Achsen oder bei 3D-Transformationen. Man kann in einem Rutsch (was Zeit spart) auch Farbe und Belichtung anpassen. Das Ergebnis ist im Bildzentrum ansprechend, …

 


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