Die Zukunft eingefangen
Mit dem neuen EOS-R-System betritt Canon die Arena der Mirrorless-Vollformatkameras: Eine Kamera, vier neue Objektive und drei Adapter für den Anschluss vorhandener Objektive verschaffen dem neuen RF-Bajonett eine breite Startbasis.
Der Launch des neuen Canon-Kamerasystems in London stand unter dem Motto „Capture the future“. Wenige Tage nachdem Nikon sein Z-System präsentiert hatte, gab Canon mit der EOS R die Antwort auf die Frage, wie die spiegellose Zukunft aus Canon-Sicht aussieht. Wir erinnern uns: Mit dem EOS-M-System hat Canon bereits seit Jahren Mirrorless-Kameras im EOS-Sortiment, allerdings „nur“ mit APS-C-Sensor. Die Königsdisziplin ist aber das spiegellose Vollformat. Hier ließ Canon, ähnlich wie Nikon, Sony lange konkurrenzlos gewähren. Das EOS-R-System zeigt nun, dass Canon in dieser Zeit seine Hausaufgaben gemacht hat und das neue spiegellose Vollformatsystem von Grund auf neu konzipiert und entwickelt hat.
Im Zentrum des Systems steht das neue RF-Bajonett, die Systemschnittstelle zwischen Kamera und Objektiven.
Die EOS R ist die erste Kamera im neuen System; wie schon bei der EOS M trägt die „Erstgeborene“ keine Zahl in der Modellbezeichnung. Und im Unterschied zu Nikon und Sony setzt Canon auf ein Kameramodell, sodass sich die Kunden nicht zwischen einer hochauflösenden und einer schnellen Version entscheiden können – oder müssen.
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30,3-MP-Sensor mit Dual-Pixel-CMOS-AF
In der EOS R steckt ein 24 x 36 mm großer Canon-30,3-Megapixel-CMOS-Sensor mit der feinen Dual-Pixel-CMOS-AF-Technologie. Diese ermöglicht es den Ingenieuren bei der Sensorkonzeption, theoretisch jeden Pixel für die Fokussierung nach dem Phasendifferenzverfahren zu nutzen. Die EOS R kann tatsächlich 5.655 AF-Messpunkte für die Fokussierung nutzen – und dies laut Canon mit der schnellsten Auto-Fokussierung, die bislang überhaupt in einer Digitalkamera zu finden ist. Nur 0,05 Sekunden dauert es demnach von der Messung bis zur Scharfstellung.
Fest steht: Der Autofokus hinterließ beim ersten „Hands-on“ in London im Zusammenspiel mit dem neuen 24-105er einen exzellenten Eindruck. Beeindruckend sind vor allem die Low-Light-Fähigkeiten des AF-Systems. Bis zu einem Lichtwert von LW -6 stellt es scharf – manche Menschen erkennen da so gerade noch die Hand vor Augen.
Der Autofokus machte fast alles mit, vor allem im Zusammenspiel mit dem lichtstarken 50mm f/1,2 ergab das eine überzeugende Nagelprobe. Wer auf Available Light steht, wird die EOS R lieben, auch wegen des großen ISO-Bereichs von 100 bis 40.000 (bei Videoaufnahmen maximal ISO 25.600 bzw. ISO 12.800 [4K]). Hand in Hand mit dem Bildsensor arbeitet der DIGIC-Bildprozessor…
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