Centralverband äußert sich zur Meisterpflicht

Der Centralverband Deutscher Berufsfotografen (CV) erwartet von der Wiedereinführung der Meisterpflicht eine positive Entwicklung.

Logo Centralverband Deutscher Berufsfotografen

Bei einer Umfrage hätten sich 100 Prozent der Mitgliedsbetriebe und -innungen für die Wiedereinführung der Meisterpflicht ausgesprochen, hieß es in einer Pressemitteilung des Centralverbandes Deutscher Berufsfotografen (CV).
„Selbstverständlich erkennt der CV andere Ausbildungsformen in der Fotografie an, wie Fotojournalisten und studierte Fotodesigner. Für diese Berufsgruppen gibt es gemäß Handwerksordnung (§§ 7, 7b, 8) trotz Meisterpflicht eine Marktzugangsberechtigung, wie bereits auch vor dem Fall der Meisterpflicht 2004“, hieß es weiter.

Ohne Zweifel solle es das Interesse aller sein, eine staatlich anerkannte Ausbildung in der Fotografie zu erhalten. Das sei nach Meinung des CV nur möglich, wenn eine ausreichende Anzahl an Betrieben hierfür über das erforderliche Know-how und über die erforderlichen wirtschaftlichen Möglichkeiten verfüge.

Der CV erwartet als Berufsverband von der Wiedereinführung der Meisterpflicht im Fotografenhandwerk vor allem:

• Steigerung von Innovationen: Durch die Qualifikation des Inhabers, höhere Kompetenz und Steigerung der Innovationswahrscheinlichkeit im Unternehmen
• Qualitativ bessere Ausbildung: Bessere betriebliche Voraussetzungen für eine qualitativ bessere Ausbildung, die das Erlernen des Fotografenhandwerks wieder attraktiver macht und dem Beruf mit qualifizierten Nachwuchskräften langfristig die Existenz sichert.
• Eine höhere Gründungsinvestition: Unternehmen mit höherem Startkapital sind sicherer und wachsen schneller.
• Prüfung als Vollkaufmann: Mit der Meisterprüfung verbunden ist die Prüfung als Vollkaufmann. Das heißt Kenntnisse in der Kalkulation der Aufträge und ökonomische Fähigkeiten in der Führung eines Studios.
• Bildung von „Humankapital“: Das „Humankapital“ eines Betriebsinhabers wird im Handwerk durch die erfolgreiche Ablegung einer Meisterprüfung nachgewiesen. Vor 2004 hatten 74 Prozent der Betriebsgründer eine Meisterprüfung, jetzt sind es nur noch ca. zwei Prozent. Der Stellenwert für die Humankapitalbildung geht aber noch darüber hinaus. Er bietet insbesondere Jugendlichen mit schlechten Startchancen eine Berufsperspektive.
• Alterssicherung: Der Anteil der “Soloselbständigen” in dem Gewerk ist außerordentlich hoch. 94 Prozent dieser Betriebe haben einen Gewerbeertrag von weniger als 24.500 Euro (Angabe HWK Hamburg). Diese Betriebe werden Probleme haben, ihre Alterssicherung zu finanzieren. Der CV geht davon aus, dass sich nach Wiedereinführung der Meisterpflicht die Ertragssituation erheblich bessert.

Webseite des Centralverbands Deutscher Berufsfotografen