Alles fließt
Der Liquid-Artist Roman De Giuli lässt Farben und andere Flüssigkeiten miteinander interagieren und erstellt daraus hochaufgelöste Farbkunstvideos.

Abnehmer der HDR-Kunstwerke sind Unternehmen und Organisationen, die den POS, Messen, Displays oder den öffentlichen Raum mit fluiden Mustern mit einem hohen Eyecatch-Faktor bespielen möchten.
Darum geht’s
Ursprünglich kommt De Giuli vom Fernsehen. Nach einer Ausbildung beim SWR als Bildgestalter arbeitete er im Bereich Bild und Ton, konzentrierte sich schließlich auf den Bereich der Tonregie und studierte später Medientechnik. „Ein ziemlich technischer, damals noch mit Diplom abschließender Studiengang, der für meine jetzige Arbeit mit Bewegtbildern im Supernahbereich aber ziemlich hilfreich ist“, so De Giuli.
Erstmals beschäftigte sich der Nürnberger 2015 mit „Fluid Art“ – einem der Begriffe, mit denen die Bewegtbilder beschrieben werden können, für die er Farben, Öle, Pulver und Wasser so interagieren lässt, dass organisch sich verändernde, fantastische Muster entstehen. Die sphärischen Takes, produziert im Supermakrobereich und durch Schnitt, Ton, Farbprocessing und Beschleunigung zu augenbetörenden Kunstwerken verdichtet, fanden reichlich Zuspruch und Aufmerksamkeit auf Videoplattformen wie YouTube und Vimeo. Die Zahl der Follower stieg kontinuierlich, und bald konnte De Giuli einen Teil seines Lebensunterhalts mit der Lizenzierung seiner Clips verdienen.
2018 dann der erste Großauftrag: Für die Olympischen Spiele in Korea produzierte De Giuli einzigartige Bewegtbilder, die – der Regie der Eröffnungszeremonie folgend – auf den Boden des Stadions projiziert wurden. „Das war der Moment, in dem ich entschieden habe, den Sprung in die Vollzeit zu wagen“, sagt De Giuli, der dazu das Unternehmen Terracollage gründete. Heute zählen Unternehmen wie Microsoft, Samsung, LG, Sony, HBO, Huawei, Xiaomi, BMW, NVIDIA, H&M, SAP, Bank of America oder Johnson & Johnson zu seinen Kunden.
Das steckt dahinter
Vereinfacht gesagt, macht De Giuli Folgendes: Er lässt Farben und Farbpulver ineinanderfließen, in Aquarien, Plexiglassäulen oder Petrischalen, in denen sich Öl, Wasser oder andere transparente Flüssigkeiten befinden – öfter jedoch auch auf Leinwand oder Papier. Mal arbeitet er mit Pinseln oder Pipetten, mal mit dem „Emitter“, einem selbst entwickelten automatischen Farbtropfsystem, und hält die …
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