Adobe MAX: Neue Apps und Funktionen

Im Rahmen der Adobe MAX 2025 in London hat Adobe zahlreiche Neuerungen vorgestellt, die insbesondere Fotografen, Bildbearbeiter und Filmemacher betreffen.

Im Mittelpunkt stehen neue Funktionen in Photoshop und Lightroom, aber auch in Premiere Pro, die Firefly-KI sowie neue Tools zur Authentifizierung von Inhalten im Rahmen der Content Authenticity Initiative wurden weiterentwickelt. Adobe verspricht mehr Effizienz, kreative Kontrolle und sichere Workflows – von der Bildbearbeitung bis zur Veröffentlichung. Erstmals wurde in London die „Creative Apprenticeship Initiative“ zur Unterstützung der nächsten Generation aufstrebender Kreativer und zur Vermittlung praktischer Erfahrungen vorgestellt.

Photoshop: Erweiterte Bildbearbeitung mit KI-Tools

Die aktuelle Version von Photoshop integriert neue KI-Werkzeuge auf Basis von Adobe Firefly, die gezielt auf den Arbeitsalltag von Fotografinnen und Fotografen abgestimmt sind. Die Funktion „Composition Reference“ im Text-zu-Bild-Modus ermöglicht es, Bildkompositionen mit einer ähnlichen Struktur wie eine vorgegebene Referenz automatisch zu generieren – etwa für alternative Layouts oder visuelle Varianten.

Ebenfalls neu ist „Select Details“, ein präzises Auswahlwerkzeug für feine Strukturen wie Haare, Gesichtszüge oder Kleidung, das die manuelle Maskierung deutlich vereinfacht. Die Funktion „Adjust Colors“ ermöglicht eine schnelle, intuitive Anpassung von Farbton, Sättigung und Helligkeit, ohne tief in einzelne Regler eingreifen zu müssen. Ergänzt wird das Update durch ein neues „Actions“-Panel (Beta-Version), das Workflow-Vorschläge liefert.

Lightroom: Landschaftserkennung und neue Freigabeoptionen

In Lightroom und Lightroom Classic wurde die intelligente Maskierung verbessert. Mit der Funktion „Select Landscape“ lassen sich typische Landschaftselemente wie Wasser, Himmel oder Pflanzen automatisch erkennen und selektiv bearbeiten – hilfreich bei der schnellen Bearbeitung umfangreicher Bildserien. Für die mobile und die Web-Version gibt es neue Freigabe- und Schnellaktionsfunktionen, die die Retusche von Gruppenfotos erleichtern und den Austausch von Bildern über Plattformen hinweg vereinfachen soll.

Premiere Pro: Generative Tools und intelligente Suche

Auch Premiere Pro bekommt neue Werkzeuge für eine die Postproduktion. Die Funktion „Generatives Erweitern“ unterstützt nun auch 4K- und Hochformate. Sie erlaubt das visuelle Erweitern von Videosequenzen über die vorhandene Aufnahme hinaus – das ist praktisch zur Anpassung an Social-Media-Formate.

Neu ist auch die „Media Intelligence“, die automatisch relevante Clips aus großen Materialsammlungen vorschlägt, sowie die „Caption Translation“, mit der Untertitel in 27 Sprachen automatisch übersetzt werden können. Besonders für Kreative mit internationalem Publikum eine willkommene Ergänzung.

Firefly: Neue Modelle, mehr Kontrolle

Mit der neuen Firefly-Web-App öffnet Adobe sein Ökosystem für generative Inhalte weiter. Die Plattform kombiniert kommerziell sichere Firefly-Modelle mit Partnerangeboten (z. B. von Google oder OpenAI). Neben dem neuen Firefly Image Model 4 für realistische Bilder und dem spezialisierten Image Model 4 Ultra für feinere Details, wurde auch ein Firefly-Video-Model vorgestellt, das mehr Kontrolle über stilistische und inhaltliche Vorgaben beim KI-generierten Video gewährleisten soll.

Ein weiteres neues Werkzeug sind die Firefly Boards (aktuell Public Beta). Die Boards bieten eine kollaborative Arbeitsoberfläche für Moodboards und visuelle Konzepte, in denen kreative Ideen mit Hilfe generativer KI  entwickelt werden können.

Content Authenticity App: Mehr Transparenz für digitale Werke

Mit der als öffentliche Beta-Version gestarteten Adobe Content Authenticity App erhalten Kreative ein kostenloses Tool, um Content Credentials gezielt zu steuern. Nutzer können etwa verifizierte Urheberinformationen, soziale Medienprofile oder Hinweise zur Trainingsverwendung durch KI festlegen – z. B. durch ein Tag, das den Einsatz der eigenen Inhalte zum Training generativer KI untersagt. Ziel ist es, die Herkunft und Bearbeitung digitaler Inhalte nachvollziehbar zu machen.

Dazu gehören verifizierte Identitäten (unterstützt durch Verified auf LinkedIn) und Konten in sozialen Medien. Creator können in ihren Content Credentials ein Tag einfügen, um anzugeben, dass sie nicht möchten, dass generative KI-Modelle auf ihren Arbeiten trainieren.

Fazit: Mit KI entstehen hybride Kreativprozesse

Die erweiterten Firefly-Funktionen und KI-gestützten Tools in Photoshop, Lightroom und Premiere sprechen Bildermacherinnen und Bildermacher an, die ihre Workflows mittels KI optimieren und dabei kreative Kontrolle behalten wollen. Gleichzeitig setzt Adobe mit den Content Credentials und der Firefly Web-App auf mehr Transparenz und Sicherheit in der Produktion und Veröffentlichung digitaler Inhalte.

Die neuen Funktionen sind ab sofort über die Adobe Creative Cloud verfügbar.