About us. Junge Fotografie aus China
Die Alexander-Tutsek-Stiftung in München präsentiert ab Ende März die Ausstellung „About Us. Junge Fotografie aus China“.
Die Ausstellung folgt auf Robert Rauschenbergs große Serie „Study for Chinese Summerhall“, die den Blick bereits auf China gerichtet hatte. „About Us. Junge Fotografie aus China“ zeigt Innenansichten der dort lebenden Künstler. Sie gibt Einblicke in ein Land, das zunehmend als wesentliche globale politische und wirtschaftliche Macht in Erscheinung tritt, dessen Bilderwelten im Medium der Fotografie in der westlichen Hemisphäre jedoch wenig bekannt sind.
Die Ausstellung umfasst insgesamt siebzig Fotoarbeiten von vierzehn jungen chinesischen Künstlern. Die Bilder hat Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek auf zahlreichen Reisen nach China für die Stiftung erworben. Unter den Werken befinden sich Werke international bekannter Künstler wie Chen Wei, Ren Hang oder Yang Fudong und außerhalb Chinas noch weitgehend unbekannter Positionen wie Adou oder Wang Ningde.
Eigene Erfahrungen – About us
Ihnen allen gemeinsam ist der Einblick in die individuellen komplexen Gefühls- und Erfahrungswelten einer jüngeren Künstlergeneration. Sie nutzt auf der Suche nach ihrer Identität in den Turbulenzen der sich wandelnden Gesellschaft die Fotografie in vielfältiger Weise als ihr Medium. Ob in stiller dokumentarisch anmutender Schwarz-Weiß Ästhetik oder als dramatische Inszenierung in Farbe, alle Arbeiten erzählen von den Erfahrungen der Kunstschaffenden selbst – „About Us“.
Ihre Themen kreisen um Selbstwahrnehmung, subjektive Erfahrungen und alltägliche Lebensformen. Sie reichen von der Dokumentation des explosionsartigen sozialen Wandels über die kritische Wahrnehmung der neuen Bedingungen des Lebens in den Metropolen und auf dem Land bis zur Aufmerksamkeit für das verschwindende kulturelle Erbe.
Zugleich spiegelt die Auswahl der Arbeiten die breite künstlerische Vielfalt im Land wider. Sie geht zurück auf eine neue Generation von Künstlern, die in den 1980er und 1990er Jahren nach dem Ende der Kulturrevolution in China einen fundamentalen Wandel der künstlerischen Produktion vollzogen hatte. Während bis dahin sozialer Realismus, Ideologie und Propaganda vorherrschten, entwickelte diese Generation neue Konzepte und Bildsprachen und experimentierte mit einer Fülle von Stilen und Techniken. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die unterschiedlichen Ausdrucksformen und versteht sich als ein Beitrag zum Diskurs über die gegenwärtige Fotografie in China.