Folkwang lädt zu Photography Masters und Stopover
Absolventen und Studenten der Fotografie an der Folkwang Universität der Künste präsentieren sich in gleich zwei Ausstellungen.
Bei den Photography Masters im Museum Folkwang und Stopover im SANAA-Gebäude auf dem Folkwang Campus Welterbe Zollverein zegen sie ab Ende Januar unterschiedliche Präsentationsweisen und Techniken. Die Präsentationen versprechen ein breites Spektrum aktueller Reflexionen über das Medium Fotografie und spannende thematische Auseinandersetzungen. Der Eintritt ist jeweils frei.
Zwei Ausstellungen
Die Ausstellung Photography Masters im Museum Folkwang stellt vom 24. Januar bis 27. April ausgewählte Abschlussarbeiten von Absolventen aus dem Masterstudienprogramm Photography Studies & Practice vor. Damit setzen die beiden Folkwang-Institutionen ihre seit 2016 bestehende Kooperation fort.
Vom 31. Januar bis zum 16. Februar findet dann bereits zum zehnten Mal die Veranstaltungsreihe Stopover statt, mit der sich Studenten der Masterstudienprogramme Photography Studies & Practice und Photography Studies & Research präsentieren. Sie geben mit der Ausstellung und einem Workshop im SANAA-Gebäude auf dem Folkwang Campus Welterbe Zollverein Einblicke in aktuelle Studienprojekte.
Photography Masters
Die Ausstellung Photography Masters vereint Arbeiten von Nico Kleemann, Marie Lansings, Franca Maisha Oettli, Rebecca Racine Ramershoven, Martin Ruckert und Silvia Tam.
Nico Kleemann setzt sich in seiner künstlerischen Arbeit mit der Fotografie als technisch erzeugtes Medium und dem damit verbundenen Verständnis von Realität und Fiktion auseinander. Marie Lansings verbindet Fotografie und Objekt zum Werk. Mittels Material- und Medienwechsel führt sie vor, wie sich funktionale, ästhetische und bildnerische Aspekte eines fotografischen Bildes je nach Verwendungskontext der Fotografie in ihren Prioritäten verschieben. Franca Maisha Oettli lotet die Balance zwischen zeigender, berichtender Abbildung und autonomem Bild mit einer für die Ausstellung produzierten Zeitung aus. Darin arbeitet sie ihre langfristig angelegte Untersuchung des Nutzgartens auf. Rebecca Racine Ramershoven verhandelt in ihren Arbeiten mittels den Medien Fotografie, Bewegtbild sowie Objekten ‚race‘-bezogene Repräsentationen wie auch soziokulturelle Fragen und Möglichkeiten. Martin Ruckert widmet sich dem analogen Prozess der Fotografie, indem er den Produktionsraum selbst – die Dunkelkammer – thematisiert. Silvia Tam nähert sich der Autonomie des Bildes von einer anderen Seite. Vom magischen Realismus in der Literatur beeinflusst, verdichtet sie Bilder und Bildbeziehungen zu einem Teppich aus Assoziationen und Referenzen.
Alle Künstler haben ihr Studium an der Folkwang Universität der Künste im September 2024 erfolgreich abgeschlossen. Ihre Arbeiten wurden im Rahmen von Folkwang Finale, der jährlichen Abschlussausstellung des Fachbereichs Gestaltung, von einer Jury ausgewählt.
Stopover
Ab dem 31. Januar bis zum 16. Februar öffnen neun Studenten des dritten Semesters des Masterstudienprogramms Photography Studies & Practice ihr Portfolio und geben mit der Jahresausstellung Stopover Einblicke in ihre aktuellen Studienprojekte. Im SANAA-Gebäude auf dem Folkwang Campus Welterbe Zollverein sind Arbeiten zu sehen von Vivian Hötter, Philipp Koronowski, Alexander Lackmann, Bokeum Lee, Viola Maiwald, Timo Matthies, Janosch Rauter, Lorena Thunn und Yanru Zhang. Sie zeigen eine individuelle Auseinandersetzung mit dem fotografischen Medium. Dabei wird einerseits die Rolle des Bildträgers und seiner Materialität, andererseits die Sichtbarkeit im dokumentarischen wie im operativen Bild untersucht.
Vivian Hötter stellt die Wechselwirkung zwischen Bildinhalt und Bildträger in den Fokus und reflektiert Fotografie als Spannungsfeld zwischen zweidimensionaler Abbildung und physischer Präsenz. Philipp Koronowski thematisiert die Bedeutung und Gefährdung von Erinnerungsorten. Er fragt nach einem verantwortungsvollen und zukunftsfähigen Umgang mit der Vergangenheit. Alexander Lackmann dokumentiert Drogenkonsumräume und möchte so zur Reflexion über Stigmatisierung und gesellschaftliche Vorurteile anregen. Bokeum Lee reflektiert mittels handgestrickter Stoffe und der Cyanotypie Kindheitserinnerungen und macht die Beziehung zwischen Vergessen und Erinnern künstlerisch erfahrbar. Viola Maiwald beschäftigt sich mit der Dialektik zwischen der kosmischen Weite und der Fragilität der Erde. Timo Matthies setzt sich mit der visuellen und physischen Übersetzung von Satellitendaten auseinander und untersucht deren Bildpotenziale anhand von Wolkenaufnahmen. Janosch Rauter fotografiert die urbane Peripherie Duisburgs, wobei die Platane als stiller Zeitzeuge der Industrialisierung erscheint. Lorena Thunn erkundet mit ihren Bildern die Schönheit im Unvollkommenen und fordert durch ihre Arbeiten eine neue Wahrnehmung, die das Unscheinbare und Beiläufige würdigt. Den Wandel eines chinesischen Stadtviertels und die Dynamik zwischen Vergangenheit und Zukunft in einer sich stetig verändernden Umgebung wird von Yanru Zhang fotografisch festgehalten.
Die Eröffnung von Stopover findet am Donnerstag, den 30. Januar 2025, ab 18.00 Uhr im SANAA-Gebäude am Folkwang Campus Welterbe Zollverein statt. Die Ausstellung läuft vom 31. Januar bis zum 16. Februar und ist täglich von 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.
Öffentlicher Workshop
Außerdem laden Studenten des dritten Semesters aus dem wissenschaftlichen Masterstudiengang Photography Studies & Researcham für Mittwoch, 5. Februar, ab 10.00 Uhr, zum öffentlichen Workshop „Fotografie und Gesellschaften“ ins SANAA-Gebäude am Folkwang Campus Welterbe Zollverein in Essen ein. Neben studentischen Beiträgen von Fenna Akkermann, Frank Arens, Jan Borreck, Franziska Derksen, Lara Sariaydin und Felix Schmale wird Miriam Zlobinski, Visual Historian und Chefredakteurin beim ReVue Magazin für Fotografie in einem Podiumsgespräch ihre Expertise teilen. Im Fokus des Workshops steht die Rolle und die Darstellungsformen von Gesellschaften im fotografischen Medium.