Die Sendungsbewusste
Natascha Lindemann hat sich als Autodidaktin im Eiltempo zur international gefragten Beauty-Fotografin entwickelt.
Ihr Erfolgsrezept: harte Arbeit, kreative Bildideen und eine professionell realisierte Social-Media-Strategie.
Der Fun-Fact gleich zu Beginn: Natascha Lindemann wollte ursprünglich einen Master in Marketing mit dem Schwerpunkt Soziologie machen, ist dann im Laufe ihres Studiums aber falsch abgebogen. Oder, rückblickend gesagt: goldrichtig. Beschweren kann sich die 30-jährige Selfmadefotografin jedenfalls nicht über ihre Karriere. Seit Jahren ist sie gefragt bei angesagten Beauty- und Make-up-Brands, sie reist um die Welt, shootet Social-Media- und Offline-Kampagnen für internationale Marken – von Packaging über Anzeigen bis zu Out-of-Home.
Ein Team von bis zu zehn Personen unterstützt sie: Make-up-Artists, Stylistinnen, Assistentinnen, Retoucher. Und, ebenso wichtig: zwei Mitarbeiterinnen, die sich ausschließlich um das Thema Social Media kümmern. Kein Wunder, spielt das Eigenmarketing über die sozialen Medien doch eine zentrale Rolle für die „Marke“ Lindemann – und das immer schon.
Hier kommt ihr Werdegang im Schnelldurchlauf:
Natascha Lindemann hat schon als Kind viel fotografiert und sich im Studium auf ihr Hobby zurückbesonnen. Anfangs probierte sie verschiedene Genres aus, bis sie in der Beautyfotografie ihre wahre Leidenschaft fand. Mit einfachen Mitteln – einer Amateurkamera, bei Available Light und mit ihren Schwestern und Freundinnen als Models – machte sie vor knapp zehn Jahren erste Bilder und lud sie auf ihr Facebook-Profil hoch. Bald erreichten sie Shooting-Anfragen – immerhin so viele, dass Natascha ihr Studium finanzieren konnte.
2017 entschloss sie sich, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Etwa zur gleichen Zeit verlagerte sie ihre Online-Kommunikation auf Instagram. Der Zeitpunkt war ideal: Noch steckte das Genre auf der Fotoplattform in den Kinderschuhen, Lindemann stieß mit ihren Bildern in eine Nische. Sie steckte viel Zeit in den Ausbau ihres Portfolios, postete bis zu drei Bilder täglich, jedes mit einer originellen Bildidee. Einige Male ging sie auf Beauty-Blogs viral, ihre Reichweite wuchs. Aufstrebende Beauty- und Make-up-Brands aus den USA wurden auf die junge Deutsche aufmerksam und wollten mit ihr arbeiten.
Lindemann professionalisierte ihre Arbeitsweise, arbeitete mit Profi-Models zusammen, besuchte Workshops, studierte Hunderte „How to“-Videos. Der entscheidende Sprung kam 2016 mit einer sechsmonatigen Assistenztätigkeit bei einem Berliner Mode- und Beauty-Fotografen. Bald darauf meldeten sich auch etablierte Beauty- und Make-up-Marken, die ein frisches Image wollten. Ihr Instagram-Account wuchs weiter, und die Anfragen …
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digit! Ausgabe 3-2023 Schwerpunkt „Visual Storytelling“, Umfang: 84 Seiten
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