Neue Mitglieder in der BFF Hall of Fame
Der BFF beruft den Fotografen und Filmemacher Anton Corbijn und die Fotografin Esther Haase in die BFF Hall of Fame.
Die Ehrung findet am 16. Juni im Rahmen der Ausstellungseröffnungen im Haus der Wirtschaft in Stuttgart statt. Vom 17. Juni bis 1. Juli werden ihre fotografischen und filmischen Werke dort präsentiert.
Der BFF will mit diesen beiden Berufungen ein Zeichen für die Exzellenz in Fotografie und Film setzen, für die der Verband steht. Die namhaften Gründungs- und Ehrenmitglieder des BFF – darunter international renommierte Legenden wie Thomas Hoepker, Elliott Erwitt, Sarah Moon oder Oliviero Toscani stehen für diesen Anspruch. Auch Peter Lindbergh und F.C. Gundlach waren Jahrzehnte lang im Verband aktiv als Mitglieder – später als Ehrenmitglieder – engagiert.
Der Niederländer Anton Corbijn ist wahrscheinlich am meisten dafür bekannt, einige der größten Künstler unserer Zeit verewigt zu haben. Seine ikonischen Porträts von Musikern, Regisseuren und Künstlern wie Joy Division, Depeche Mode, Tom Waits, U2, den Rolling Stones, Martin Scorsese, Clint Eastwood, Gerhard Richter, Ai Weiwei, Marlene Dumas und anderen werden für ihre Art geschätzt, wie sie es schaffen, die Ausstrahlung und Seele der Objekte einzufangen. Für die Berufung in die BFF Hall of Fame war sein hoher künstlerischer Anspruch und sein Werdegang als Fotograf und parallel als Filmemacher entscheidend. Denn der BFF hat sich als Zeichen der Entwicklung in der Fotografie hin zum Bewegtbild 2013 in „Fotografen und Filmgestalter“ umbenannt und damit bewusst einen zweiten Schwerpunkt in seiner Arbeit für Mitglieder und Fotobranche gesetzt.
2006 begann Anton Corbijn mit der Arbeit an seinem ersten Spielfilm „Control“ über das Leben und den Tod von Ian Curtis, dem Leadsänger von Joy Division. Der Film gewann weltweit viele Auszeichnungen, darunter fünf BIFAs und die Camera d’Or Special Mention bei den Filmfestspielen von Cannes 2007. Corbijn hat seitdem „The American“ mit George Clooney (2010), „A Most Wanted Man“, basierend auf dem Roman, gedreht von John Le Carré mit dem verstorbenen Philip Seymour Hoffman (2014) und „Life“ über James Dean und den Fotografen Dennis Stock mit Robert Pattinson und Dane DeHaan (2015). Kürzlich hat Corbijn seinen ersten Dokumentarfilm „Squaring The Circle“ über das ikonische Studio für Albumdesign Hipgnosis fertiggestellt, der im Juni 2023 veröffentlicht wird. Seinen fünften Spielfilm plant er für Ende 2023.
Die Ehrung der renommierten deutschen Fotografin Esther Haase steht stellvertretend für eine Idee der Berufung in die BFF Hall of Fame: Mitglieder, die am Anfang ihrer Karriere in den BFF aufgenommen werden, dann den Verband über Jahre mit ihrer wachsenden Persönlichkeit und ihrem international bekannt werdenden Werk prägen, bringen Verband und Mitglieder als aktive Vorbilder voran. Genau so ist es in der Biographie von Esther Haase geschehen: mit 29 Jahren in den BFF eingetreten, mit BFF Ehrenvorstand F.C. Gundlach als Mentor, ist sie seit vielen Jahren für internationale Auftraggeber und renommierte Magazine tätig.
Die Fotografin wechselt dabei spielerisch zwischen den Genres Mode, Porträt, Reportage und freien Kunstprojekten. Sie hat Vivienne Westwood, Angela Merkel und Karl Lagerfeld fotografiert, für die Vogue und die Vanity Fair gearbeitet, Werbekampagnen für Guess und Escada realisiert. Mit ihren Werken ist sie zwischenzeitlich in bekannten Museen und Sammlungen vertreten.
Ihre Bilder sind ein Tanz mit der Kamera, den die Fotografin auch im realen Leben feiert. Alles ist Choreographie. Nichts scheint unnötig schwer, erzwungen oder gestelzt. Schnappschussromantik und Short Stories sind neben Bewegungsunschärfen bildgebende Stilmittel. Ihre fantasievollen, cineastischen Bildwelten suggerieren dem Betrachter mit einem wissenden Augenzwinkern, dass das Leben eine schillernde Bühne ist, auf der man sich selbst und andere hinter all den Kulissen, Kostümen, Masken und Make-Up nicht zu ernst nehmen sollte.