12. Fototage Wiesbaden werden eröffnet
Die 12. Wiesbadener Fototage stehen unter dem Titel »Unruhige Zeiten«. Sie werden am kommenden Samstag im Kunsthaus Wiesbaden eröffnet.
Mit »Unruhige Zeiten« rücken die Fototage bis zum 28. August fotografische Positionen an den Schnittstellen von Kunst, Reportage und Dokumentarfotografie in den Fokus. Von einer siebenköpfigen Jury wurden aus über 500 Bewerbungen 37 nationale und internationale Künstler für die sechs Hauptausstellungen ausgewählt.
Mit ihren Arbeiten beziehen sie Stellung zu weltweiten Krisen und Problemfeldern unserer Zeit. Themen sind unter anderem Ökologie und Nachhaltigkeit, Klimawandel, Wassermangel, Flut und Hitze, Flucht und Emigration, Armut und soziale Benachteiligung, Überbevölkerung, Heimatverlust, Orientierungslosigkeit und Depression. Oder auch Vereinsamung und soziale Distanz, die Spuren des digitalen Wandels, die Flucht in virtuelle Welten, übersteigerter, absurder Konsumismus, militärische Konflikte weltweit und die negativen Auswirkungen kapitalistischer Systeme.
Eröffnungsfeier & Verleihung Preis der Jury
Bei der offiziellen Eröffnung der 12. Wiesbadener Fototage sprechen Claudia Hölbling, Kulturamt Wiesbaden, Karin Wolff, Kulturfonds Frankfurt RheinMain und Jürgen Strasser, Wiesbadener Fototage. Im Anschluss wird der Gewinner des Preis der Jury bekanntgegeben. Die Laudatio hält Dr. Martina Mettner, Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh). Den Preis überreichen wird Preisstifter Daniel Oschatz, Oschatz Visuelle Medien.
Rundgang Walk&Talk:Fotografie
Am Sonntag, 14.8., machen sich Besucher gemeinsam mit dem Team der Wiesbadener Fototage auf den Weg zu den sechs Ausstellungsorten der Wiesbadener Fototage. Startpunkt des Rundgangs Walk&Talk:Fotografie ist um 11 Uhr am frauen museum wiesbaden. An den Ausstellungsorten sprechen beteiligte Künstler über ihre Arbeiten und beantworten Fragen der Besucher.
Die Ausstellungen
Die Arbeiten zeigen viele Länder und Krisenregionen der Welt, aber auch die deutsche Vergangenheit: der Holocaust und die Folgen der Verbrechen des Nationalsozialismus sind ebenfalls ein Thema verschiedener Arbeiten. Es ist spannend, wie die Kunst auf solche Krisensituationen reagiert: Ängste und Unsicherheiten finden ein kreatives Ventil. Viele der in Wiesbaden gezeigten Arbeiten verstehen sich explizit als Aufruf einer „concerned photography“: Sie haben auch appellativen Charakter. Sie zeigen nicht immer Resignation – sie stellen Forderungen. Was das Festival offenbart und was Hoffnung macht: In »Unruhigen Zeiten« wächst der Wunsch nach Veränderung.
Das Begleitprogramm
Das Begleitprogramm der 12. Wiesbadener Fototage umfasst unterschiedlichste Formate. Dazu zählen Führungen, Gespräche mit Künstlern sowie Vorträge und Diskussionen. Darüber hinaus ist am 20. August die Sektion Bild der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) zu Gast in Wiesbaden. An diesem Abend verleiht sie in einer öffentlichen Veranstaltung den Otto-Steinert-Preis 2022, der sich an den professionellen Fotonachwuchs in Deutschland richtet.
Abgerundet wird das Begleitprogramm mit der Verleihung des Publikumspreises am 28. August um 16 Uhr. Diese Veranstaltung ist zugleich die Finissage der Fototage. Mehr zum Begleitprogramm gibt es hier.
Katalog
Begleitend zu den 12. Wiesbadener Fototagen erscheint ein Katalog mit Bildern und Texten zu allen 35 gezeigten künstlerischen Positionen. Der Katalog ist für 15 Euro während der Fototage in den beteiligten Ausstellungsorten erhältlich.
Eintritt
Der Eintritt zu den Ausstellungen und den Veranstaltungen ist frei.
Teilnehmende Künstler
Die teilnehmende Künstler sind: Matthew Abbott (Sydney), Seb Agnew (Hamburg), Julia Autz (Berlin), Florian Bachmeier (Schliersee), Eckart Bartnik (Wiesbaden), Janusz Beck (Hamburg), Anja Bohnhof (Dortmund), Boris
Eldagsen (Berlin), Gabriele Galimberti (Mailand), Dominik Gigler (Gräfelfing), Rafael Goldchain (Toronto), Uschi Groos (Hohenahr), Jeoffrey Guillemard (Mexico City), Pang Hai (Beijing), Zhou HanShun (Singapur), Dennis Henning (Hamburg), Pia Hertel (Köln), Rafael Heygster (Hannover), Elias Holzknecht (Längenfeld), Hannes Jung (Berlin), Natalia Kepesz (Berlin), David Klammer (Köln), JanKB (Groß Wittensee), Tomasz Lazar (Warschau), Bärbel Möllmann (Düsseldorf), Linda Nadji (Köln), Reza Nadji (Berlin), Jeannette Petri (Freiburg), Andreas Rost (Berlin), Florian Ruiz (Tokio), Burkhard Schittny (Hamburg), Uta Schmitz-Esser (Köln), Marc-Oliver Schulz (Hamburg), Laura Stromp (Berlin), Agata Szymanska-Medina (Berlin), Simone Tramonte (Rom) und Anne Werner (Auerbach).
Sonderausstellungen
Ergänzt wird der Ausstellungsparcours der Fototage durch eine Fotobuchausstellung im Kunsthaus Wiesbaden, in der die 52 besten Fotobücher aus dem Kassel Dummy Award 2022 präsentiert werden. Young and Different heißt die Ausstellung im Neuen Rathaus Wiesbaden, in der sich acht junge Erwachsene aus Wiesbaden fotografisch dem Thema Unruhe nähern. Vor der wunderbaren Kulisse des Barockschlosses Wiesbaden-Biebrich präsentieren die Wiesbadener Fototage in Kooperation mit dem Quartiersmanagement Biebrich-Mitte auf großformatigen Planen eine Freiluftschau.