Video entwickelt sich gegen den Trend
Trotz insgesamt rückläufiger Zahlen verzeichnen einzelne Segmente des Fotomarktes Wachstum. Das gilt vor allem für Video.
Verantwortlich dafür sind nach Auskunft des Photoindustrie-Verbandes (PIV) vor allem die Käufer von Vollformat-Systemkameras und die sogenannten Vlogger, also die Video-Blogger, sowie andere Content-Produzenten, die Bewegtbilder einsetzen. Entsprechendes Aufnahmegerät und Zubehör, dazu zählen auch Video Rigs und Stative, sorgten für einen Gesamtmarktwert von rund 18 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2020. Umsatztreiber in den ersten sechs Monaten des Jahres waren laut GfK Handelspanel darüber hinaus sowohl beim Absatz (+39,6 %) als auch beim Umsatz (+33,7 %) Drohnen. Lifestyle-Trendprodukte wie Sofortbildkameras (+33 % zum vergleichbaren Vorjahresabsatz) sowie Mini-Fotodrucker blieben ebenfalls auf Erfolgskurs.
Trotz der vorübergehenden Schließungen von Einzelhandelsgeschäften konnte der Fotofachhandel im Frühjahr dank E-Commerce-Aktivitäten bei den Kunden punkten und sich damit einen Marktanteil von 50 Prozent bei Kameraverkäufen im März sichern. „Die Kunden wussten besonders zu schätzen, dass sie auch ohne den Gang in den Laden gewohnt gut beraten wurden und den Kauf letztendlich über den Online-Shop des Fotohändlers abschließen konnten“, stellt Kai Hillebrandt, PIV-Vorstandsvorsitzender, fest.
Auch die Bilddienstleister zogen ein positives Fazit nach dem zweiten Quartal 2020: So profitierte insbesondere das Geschäftsfeld Fotofinishing bei vielen Firmen vom sogenannten „Stay-at-home“-Effekt. Besonders in Zeiten von Kontaktbeschränkungen seien Foto-Erinnerungen und -Geschenke für die Menschen ein wichtiger emotionaler Anker, hieß es. Der PIV geht davon aus, dass auch das anstehende Weihnachtsgeschäft von dieser positiven Entwicklung profitieren kann.
Trotz dieser positiven Entwicklungen in einzelnen Segmenten entwickelte sich der Gesamtmarkt negativ. Der PIV gab für den Vertrieb von Foto- und Imagingprodukten im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in der Menge einen Rückgang um 24 Prozent und im Wert von 19 Prozent bekannt.