Olympus Ausstellung in Hamburg ist geöffnet

Nach den jüngsten Lockerungen in Sachen Corona kann die Ausstellung recommended Olympus Fellowship in Hamburg nun besucht werden.

Olympus recommended

Deren Eröffnung im Haus der Photographie / Deichtorhallen Hamburg war ursprünglich für den 20. März geplant. Die fotografischen Werkgruppen von Karla Hiraldo Voleau, Tobias Kruse und Mika Sperling werden bis zum 30. August in Hamburg zu sehen sein. Im Anschluss wander die Ausstellung nach Frankfurt. Dort wird sie vom 19. September bis 25. Oktober im Fotografie Forum Frankfurt gezeigt. Die Laufzeit im Foam Fotografiemuseum Amsterdam bleibt bestehen: 15. Januar bis 11. April 2021.

Die Kreation der ausgestellten Werke der Stipendiaten Karla Hiraldo Voleau, Tobias Kruse und Mika Sperling wurde durch die Unterstützung von Olympus ermöglicht. Seit 2019 arbeiten die Künstler, die einstimmig von den Fotokuratoren der beteiligten Häuser für die zweite Runde des Stipendiums ausgewählt und während des Stipendiums von ihnen begleitet wurden, an ihren Fotoprojekten.

Tobias Kruse

In seinem fotografischen Projekt widmet sich Tobias Kruse, 1979 in Waren (Müritz) geboren, den Gefühlen, die heute immer noch Angst, Wut und Aggression in der ostdeutschen Gesellschaft auslösen und die ihn an seine Jugend in den 1990er Jahren nach dem Mauerfall erinnern. Für seine Aufnahmen von Landschaften und Portraits an 25 Orten in Ostdeutschland arbeitet er erstmalig in schwarz-weiß, um Gegenwart und Vergangenheit zu „überblenden“.

Der Titel der Arbeit „Deponie“ referiert auf den Ausgangspunkt des Werkes, die Sondermülldeponie Ihlenberg bei Schwerin, auf der die ehemalige Bundesrepublik Deutschland und Westeuropa ihren Sondermüll entsorgten. Die tatsächliche Gefahr, die von ihr ausgeht, konnte nie vollständig geklärt werden. Heute sind die Altlasten abgelegt und abgedeckt, beinahe unsichtbar – dennoch existieren sie weiterhin. Tobias Kruse hat für seine Arbeit Orte bereist, die aus persönlichen, politischen oder historischen Gründen einen Bezug zur Vergangenheit und zur aktuellen Situation aufweisen.

Karla Hiraldo Voleau

Karla Hiraldo Voleau, 1992 in der dominikanischen Republik geboren und in Frankreich aufgewachsen, zeigt in ihrer Arbeit „I Have Nothing to Tell You“, den Austausch mit jungen Japanern über persönliche Geheimnisse und Erfahrungen in der Liebe. Neuartige Angebote zu unterschiedlichsten Diensten im Bereich der Liebe für Frauen in Japan hatten sie neugierig gemacht auf die dortige Datingkultur. Die Künstlerin hat die großen kulturellen Unterschiede, besonders in Bezug auf die Liebe, ihre eigene Liebesgeschichte und aktuelle Emotionen in den Austausch mit den Japanern eingebracht. Trotz großer Sprachbarrieren konnte sie auf den Dachterrassen Tokios den intimen Austausch persönlicher Geheimnisse durch das gegenseitige Schreiben auf die Haut des Anderen ermöglichen.

Mika Sperling

Mika Sperling wurde 1990 in Norilsk in Russland geboren, wuchs ab ihrem dritten Lebensjahr in Deutschland auf, lebt heute in Hamburg und studierte u. a. in den USA. Dort wurde auch ihre inzwischen zweijährige Tochter geboren wurde. In ihrer Arbeit „Mother Tongue“ reflektiert die Künstlerin insbesondere die Beziehung zu ihrer vietnamesischen Schwiegermutter, die ebenfalls in Deutschland lebt. Sperlings Interesse gilt vor allem dem Einfluss der unterschiedlichen kulturellen Herkunft auf die zwischenmenschlichen Beziehungen – im familiären Miteinander und in der Kommunikation zwischen den drei Frauengenerationen Schwiegermutter, Schwiegertochter und Enkeltochter.

Sprache spielt dabei eine Schlüsselrolle, da sie sich in diesem Familiengefüge oft als kulturelle Hürde erweist. Das Russische beispielsweise, das als Muttersprache ein wesentlicher Teil von Sperlings Identität ist, muss von ihr neu erlernt werden, wenn sie es ihrem Selbstverständnis gemäß an ihre Tochter weitergeben möchte. Die kleine Tochter wiederum, die einmal zum Bindeglied in der vielsprachigen Familie werden kann, lernt zugleich auch Englisch, Deutsch und Vietnamesisch. Ihr recommended-Projekt setzt Mika Sperling mit Fotografie und Video um; dazu ergänzt sie Tonaufnahmen.

recommended

recommended wurde 2017 als Stipendium für aufstrebende Fotografen im künstlerischen Bereich von Olympus initiiert und in Kooperation mit dem Haus der Photographie/ Deichtorhallen Hamburg, Foam Fotografiemuseum Amsterdam und Fotografie Forum Frankfurt ins Leben gerufen. Das Stipendium findet in den Jahren 2019/2020 zum zweiten Mal statt. Die Stipendiaten werden von den Kuratoren der drei Häuser vorgeschlagen und einstimmig von ihnen ausgewählt. Jeder Fotokurator begleitet einen der Stipendiaten persönlich über den Zeitraum des zweijährigen Stipendiums.

Olympus unterstützt die Stipendiaten finanziell und durch Kamera-Equipment. Ziel des Stipendiums ist es, die von den Kuratoren als bemerkenswert erachteten Künstler an einem entscheidenden Punkt ihrer Karriere wirksam zu unterstützen und dadurch auch die zeitgenössische künstlerische Fotografie zu fördern.

www.olympus.de