LED versus Blitzlicht

Tilo Gockel vergleicht im achten Teil der Tech-Talk-Reihe die Vor- und Nachteile von leistungsstarken, akkubetriebenen LEDs gegenüber Blitzlicht.

LED-Leuchten versus Blitzlicht | Setup

Leistungsstarke, akkubetriebene LED-Leuchten mit guter Farbwiedergabe sind für viele Anwendungen ein Geschenk des Himmels. Food-Blogger freuen sich über das weiche Licht und den einfachen Umgang, Videografen über flimmerfreies Dauerlicht und selbst Business-Fotografen profitieren von der schnellen Einsatzfähigkeit und vom komfortablen What-You-See-Is-What-You-Get.

Und wer nicht Punktstrahler, sondern Panels verwendet, erhält auch ohne Softbox bereits weiches Licht. Für viele Anwendungen kann man mittlerweile auf Lichtformer wie Schirme und Softboxen gänzlich verzichten. Auch hinsichtlich des Wirkungsgrades und der Leistung sind die LED-Leuchtmittel mittlerweile ernst zu nehmende Konkurrenten zu Fluoreszenz-, Halogen- und sogar zu Gasentladungslampen geworden. Ein Pferdefuß war aber in den letzten Jahren das Spektrum der LEDs.

Weiße Leuchtdioden für Fotografie und Film

Einfarbige Leuchtdioden haben von Natur aus ein Spektrum, das aus einem einzigen, schmalen Peak besteht. Was man sich aber als Fotograf oder Videofilmer wünscht, ist eine weiße Lichtquelle mit einem breitbandigen Spektrum ohne erkennbare Abrisse. Hierfür nutzen die LED-Konstrukteure Verbände aus roten, grünen und blauen LEDs oder ergänzen monochromatisch-blaue LEDs um einen gelben Lumineszenzfarbstoff. Die weißen LEDs der ersten Generation haben hier noch deutliche Kinderkrankheiten gezeigt und waren für anspruchsvolle fotografische Anwendungen kaum zu gebrauchen.

Mittlerweile wurde die Technik aber verbessert. Die LEDs jüngster Generation können nun hinsichtlich des Farbwiedergabeindex (Color Rendering Index, CRI) mit den althergebrachten Leuchtmitteln gut mithalten. Wer dennoch Bedenken hat, der kann die Farbtreue im Workflow mittels eines Kalibriertargets wie dem Color Checker von X-Rite oder dem SpyderChecker24 von Datacolor noch verbessern.

Aber der CRI-Wert und das Spektrum sind nicht die einzigen Angaben im Datenblatt eines LED-Strahlers. Eine weitere wichtige Größe ist die Farbtemperatur, die häufig fix auf 5.600 Kelvin oder einstellbar zwischen 3.200 und 5.600 Kelvin ist. Merke: Einstellbare Strahler haben stets einen etwas schlechteren Wirkungsgrad. Andere relevante Größen sind der Abstrahlwinkel, die Beleuchtungsstärke (Lux), meist in einem Meter Abstand gemessen, sowie die Leistungsaufnahme. Letztere wird von den Herstellern nicht immer angegeben. Dies kann den Grund haben, dass man über die Leistungsaufnahme leicht auf die tatsächliche Lichtausbeute schließen kann und die Produkte dann nicht immer gut dastehen.

Wann kann die LED den Blitz ersetzen?

Der CRI-Wert und das Spektrum moderner LED-Leuchtmittel sollten mittlerweile mindestens bei den Produkten renommierter Hersteller mit Blitzlicht nahezu gleichziehen können. Was aber bleibt, ist die Unsicherheit, ob denn auch die Beleuchtungsstärke ausreicht. Im Folgenden sehen Sie …


Lesen Sie weiter in