Flüssige 6K- und 8K-Videos
Frank Werner beschreibt, welche enormen Anforderungen hochauflösendes 6K- und 8K-Videomaterial an die Hardware stellt – und wie man mit passenden Komponenten und Konfigurationen dennoch einen flüssigen Arbeitsablauf erreichen kann.
Viele Fotografen jammern in den letzten Jahren darüber, wie sich die Anforderungen an ihre Computerhardware erhöht haben. Galten im Jahr 2000 noch RAW-Dateien im digitalen Kleinbild-Vollformat mit 6 Megapixeln und Mittelformatbacks mit 16 oder 22 Millionen Pixeln as „High End“, sehen wir uns nun 61 respektive 150 Millionen Pixeln gegenüber, die zu verarbeiten sind. In knapp 20 Jahren hat sich die Verarbeitungsmenge an Daten also etwa verzehnfacht.
Die Prozessorleistung eines typischen Computers der 3.000-Euro-Klasse hat sich seitdem aber um den Faktor 150 bis 250 gesteigert. Wir haben mehr Bildbearbeitungsmöglichkeiten wie Verflüssigen, Objektivkorrekturen, Tilt-Shift-Filter, Focus Stacking und Time Lapse bekommen und können trotzdem extrem schnell und verlustfrei, auch an RAW-Dateien, arbeiten. Über den Daumen sind in der Fotografie die Leistungsanforderungen um den Faktor 50 gestiegen, trotzdem ist der Workflow seit dem Jahr 2000 viel schneller geworden – auch wenn manche das nicht glauben wollen.
Videofilmen in RAW 8K – Rechneranforderungen mal 5.000
Im Videobereich stellt sich die Situation anders dar. Hier hatten wir im Jahr 2000 als „High-End-Format“ das PAL-System mit 720 x 576 Pixeln. Full-HD steckte noch in den Kinderschuhen und konnte sich in Europa bis 2005 nicht durchsetzen. Heute stehen wir bei 8K Auflösung, also je nach Zählweise bei rund 35 Millionen Pixeln pro Frame, und müssen damit das ca. 100-Fache an Daten verarbeiten. Dazu kommt noch, das High-End-Kameras heute Videos im RAW-Format und mit bis zu 120 fps oder mehr aufnehmen können und damit die Anforderungen noch mal um den Faktor 5 bis 10 steigen. Auch erhöhen wesentlich komplexere Filterfunktionen, wie z. B. Lumetri-Farbkorrekturen oder eine Videobildstabilisierung, die Anforderungen nochmals um den Faktor 5 bis 20. In Summe benötigen wir für einen sauberen Workflow in 8K ca. die 2.500- bis 5.000-fache Rechenleistung wie für einen High-End-Workflow im Jahr 2000. Diese ist mit CPU-Leistung alleine nicht mehr zu erreichen, sondern benötigt für immer wiederkehrende Routinejobs eine oder mehrere, möglichst optimal …
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