Der dickste Brummer

Zur photokina 2018 zeigte Phase One das 150-Megapixel-IQ4-Back zum ersten Mal, nun ist das Back verfügbar. Für digit! hat Stefan Steib den Megapixelboliden getestet und kam zu interessanten Einsichten.

Der Testkoffer enthält das Back, den XF-Kamerabody, das Schneider 4.0/120 mm Macro, LS 2,8/80 mm, Zwischenringe, Batterien und ein Ladegerät.

Das IQ4 ist die pixelreichste digitale Aufnahmeeinheit mit One-Shot-CMOS im Format 40 x 53,4 mm, ein bisschen kleiner und flacher als das analoge 4,5 x 6-Format mit realen 56 x 44 mm, aber größer als die 33 x 44-mm-Sensoren der Fujifilm-GFX-Kamera oder auch der Sensor im 50-Megapixel-IQ3-Back Phase One. Das XF-Gehäuse wirkt wie aus dem vollen Metallblock geschnitzt, nicht hübsch, aber sehr wertig – und ist zusammen mit dem Back ein richtiges Geschütz. Definitiv gegen den Verkleinerungstrend. Ich hatte bereits eine XF zum Testen, damals mit dem IQ3 100 MP Achromatic. Ich muss gestehen, damals war das keine Liebe meinerseits zur Kamera, die Firmware war noch sehr hakelig, die Kamera hängte sich immer wieder mal auf und musste neu gestartet werden. Nichts davon ist mehr zutreffend. Phase One hat das jetzt wohl im Griff: Alles, was ich einstellte, fluppte auf Anhieb und auch das Rückteil hatte eine finale, gut funktionierende Firmware-
Version.

Als Erstes interessierte mich die Arbeit mit Repros im Nahbereich. Schwingt da alles mit, kann sich die Kamera auch auf einem normalen Dreibein problemlos benutzen lassen? Sind die 150 Megapixel nicht wie ein Vergrößerungsglas, das mit 14.204 x 10.652 Pixeln die kleinsten Fehler beim Set-up und der Benutzung bloßlegen wird?

Die Antwort lautet Jein. Das Back hat jetzt eine Basisempfindlichkeit von ISO 100, gegenüber den ISO 50 des IQ3 100 MP.
Dies liegt am BSI(Back Illuminated)-Sony-Chip im IQ4 150 MP. Dadurch kommen mehr Elektronen zu den Sensorpunkten, und das in der halben Belichtungszeit. Durch den höheren Energielevel steigt auch die Farbsättigung und sinkt das Rauschen, trotz kleinerer Pixel ist so das IQ4 dem IQ3 signaltechnisch überlegen. Aber es hat natürlich diese irre hohe Auflösung, und da ergibt sich wie bei jeder bisherigen Steigerung, dass man noch genauer scharf-
stellen und gegen Vibrationen sichern muss als bisher.

Helferlein für scharfe Bilder

Die XF hilft dabei mit vielen Hilfsprogrammen. Man kann sie automatisch einen Objektbereich, also Abstand zur vorderen und hinteren Objektausdehnung berechnen lassen, und davon ausgehend, schlägt sie dann vor, wie viele Aufnahmen man braucht, um entsprechend mit …


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