Das steht fest
Das Stativ ist trotz High-ISO-Kameras mit Bildstabilisierung ein sinnvolles Zubehör. Mit dieser Marktübersicht wollen wir ein paar Entscheidungshilfen für den Kauf einer Stativ-Stativkopf-Kombination geben. Von Michael Marczok
In den Anfängen der Fotografie ging es gar nicht ohne, aber auch heute, in Zeiten von extrem hohen ISO-Bereichen, haben Stative ihre Notwendigkeit. Egal, ob bei wenig Licht gearbeitet, eine Panorama- oder HDR-Aufnahme geschossen oder ein exakt in Waage ausgerichtetes Architekturfoto gemacht werden muss: In allen Fällen geht das nicht oder nur mit Einschränkungen aus der freien Hand.
Der Markt für Stative und Stativköpfe ist umfangreich. Beim Stativkauf sollte man sich einige grundsätzliche und ein paar ins Detail gehende Fragen stellen. Möchte ich fotografieren, Videos aufnehmen oder beides? Muss das Stativ leicht sein oder besonders hoch oder sehr tief einstellbar sein? Wie schwer muss ich es belasten können? Brauche ich Anschlüsse für Zubehör, und sollte das Stativ modular aufgebaut sein? Die oftmals entscheidende Frage ist die nach dem Budget.
Das Material
Das Material entscheidet über das Gesamtgewicht eines Stativs, aber auch über die Stabilität und die maximale Beladung.
Die meisten Stative sind aus Aluminium oder Carbon oder einem Mix aus beidem gefertigt. Titan spielt nur eine untergeordnete Rolle bei einigen Produkten, die mit einem Materialmix mit Carbon arbeiten.
Aluminium ist das klassische Material für Stative. Es ist leicht bei relativ hoher Stabilität. Stativbeine aus Aluminium sind entweder Hohlrohre oder mit einem Profil versehen. Nachteile sind eine mögliche Biegung bei falscher Belastung, die Temperaturleitfähigkeit – also kalt wenn die Umgebungstemperatur niedrig und heiß wenn sie hoch ist – und die im Gegensatz zu Carbonfasern geringere Belastbarkeit senkrecht zum Rohr. Für ein Aluminiumstativ ist bei größerer maximaler Zuladung ein höheres Eigengewicht erforderlich als bei Produkten aus Carbon.
Stative aus Carbonfasern haben die Nachteile von denen aus Aluminium nicht. Carbon ist extrem fest und superleicht, allerdings auch spröde. Es würde also brechen, statt zu verbiegen. Die Herstellungsverfahren sind mittlerweile so ausgereift, dass ein Brechen eines Stativbeins eher unwahrscheinlich ist. Die aufwändige Herstellung macht Carbonstative relativ teuer. Außerdem kann ein Stativ nicht komplett aus Carbon gefertigt werden: Verbindungsteile und bewegliche Teile sind aus Metall. Dank neuer Verfahrenstechniken werden die Stabilität weiter gesteigert und die Kosten gesenkt.
Wildlife- oder Sportfotografen ebenso wie Landschafts-, Reise- und Architekturfotografen werden demnach eher zu den leichten und stabilen Carbonstativen greifen, da das Gewicht ausschlaggebend ist. Für die Erfordernisse von Hochzeits- oder Portraitfotografen sind die Zuladungen geringer. Hier kann es ein günstigeres Stativ aus Aluminium sein. Im Studio kommt es nicht so sehr auf ein geringes Eigengewicht an, sondern auf die maximale Zuladung, zum Beispiel für eine Mittelformatkamera. Auch die Möglichkeit, Zubehör wie Querträger und zusätzliche Mittelsäulen anzubringen oder Anschlüsse für Computerhalterungen, ist entscheidend …
Stative für Foto und Video
Stative für die Fotografie und Videografie unterscheiden sich in einigen Konstruktionsmerkmalen. So bestehen Fotostative meist aus runden, ineinandergesteckten Hohlrohren oder Profilrohren. Durch die Kombination der Anzahl und Länge der Rohre entsteht eine Vielzahl von möglichen Längen und Packmaßen. Solche Stative haben immer drei Beine. Eine Ausnahme sind die Einbeinstative. Die Verschlüsse für die einzelnen Segmente der Beine variieren zwischen Verschraubungen und Verklemmungen. Bei den Profilrohren gibt es nur Verklemmungen. Der Vorteil der Verschraubungen …
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